In jedem größeren Ort der indonesischen Insel Java und sogar auf Bali werden Touren zum allseits beliebten „Mount Bromo" angeboten. „Mount Brom“ ist einer der vielen aktiven Vulkane des Landes. Die Masche sieht folgendermaßen aus: es wird versprochen, dass man für (angeblich) wenig Geld von Ort zu Ort gefahren wird und man sich um Unterkunft und Verpflegung nicht kümmern muss. In Wirklichkeit sieht das dann anders aus...
Die Fahrer erwarteten uns erfreulicherweise schon am Bahnhof des Ortes. Allerdings folgte direkt das erste Problem: sie forderten, dass wir nochmal ca. die Hälfte des schon bezahlten Preises draufzahlen. Da wir schon vor Ort waren und keinen Rückzieher mehr machen wollten, bezahlten wir das Geld. Daraufhin verlief der Transport, bis auf ein paar hektische und stressige Situationen, fließend.
Die Unterkunft ließ auch zu wünschen übrig: kein laufendes Wasser, kein Strom, kalte Zimmer und schmutzige Betten. Hier sollte man unterkommen bis man zur Nachtwanderung zum Berg in der Nähe des Vulkans abgeholt wird um von dort aus den Sonnenaufgang über Mount Bromo zu genießen. Im Endeffekt wurden wir dann nur in die Nähe des Vulkans gebracht. Von dort mussten wir uns alleine auf den Weg zum Aussichtspunkt machen. Dieser Fußmarsch dauerte ein paar Stunden und führte uns über dunkle, steile Straßen. An sich hätte ich das nicht schlimm gefunden, jedoch liefen wir nicht alleine. Mit uns liefen hunderte (!) von schlecht gelaunten Touristen und tausende von aufdringlichen indonesischen Mopedfahrer, die versuchten uns eine Fahrt nach oben anzudrehen.
Doch dann, endlich! Das lang ersehnte Ziel - wir hatten es erreicht. Die Aussichtsplattform breitete sich vor uns in ihrer vollkommenen Schönheit aus. Wir wurden Zeugen eines wahrhaft beeindruckenden Naturschauspiels: hunderte Touristen, die sich auf der winzigen Plattform tummelten, gespannt in die „Ferne“ blickten und sich gegenseitig hin und her schubsten. Ihr Ziel: ein Foto von dem Rauchwölkchen ganz hinten in weiter Ferne.
Wir ließen uns nicht lumpen, drängelten ein paar Leute zur Seite und machten ein Foto bevor wir uns zurück zum Auto begaben.
Da durch dieses Erlebnis die Messlatte relativ niedrig lag, machte der Rest des Trips umso mehr Spaß. Als nächstes begaben wir uns nämlich mit dem Geländewagen direkt zum Krater. Dort legten wir ein kleines Picknick mit WACA Heartbeat ein, um den Aufstieg gestärkt bewältigen zu können. Die Dekore bieten sich bei solcher Art von Ausflügen echt super an!
Und weiter ging die Erkundung: Alleine der Weg zum Krater begeisterte mich. Bergige Vulkanlandschaften mit endlos scheinenden, leeren Flächen bekommt man schließlich nicht jeden Tag zu Gesicht. Und dann die Wanderung zum Krater und vor allem am Kraterrand selbst - pure Faszination. Wir wanderten direkt am Rand des Abgrundes lang und verfolgten den aufsteigenden Rauch, wie er aus den Tiefen des Vulkans hinauf in den Himmel stieg.
Zusammenfassend würde ich eine Tour zum Mount Bromo unbedingt empfehlen, jedoch von „Tourguides“ abraten. Wenn man sich die Transportmittel selbst organisiert, kann man sich den Trip viel angenehmer individuell gestalten. Das heißt auch, dass man kann die großen Touristenschwärme vermeiden kann, indem man einfach ein bisschen früher oder später die Aussichtsplattform besichtigt. Außerdem kann man den einen oder anderen Ort in der Umgebung erkunden, der in den Touren nicht inbegriffen ist. Mit solchen Freiheiten macht es definitiv noch mehr Spaß!